Einleitung: Wie bin ich zu diesem Thema gekommen?
Die Natur war schon in meiner Kindheit mein eigentliches Zuhause. Wir Kinder hatten das Glück, viel draußen in der Natur spielen zu können und wenn mich damals jemand nach meinem Berufswunsch gefragt hat, nannte ich die grünen Berufe, die ich damals kannte: Tierpfleger, Gärtner, Förster, was meinem Umfeld zur allgemeinen Belustigung diente – ich war ja ein Mädchen. Ich meinte es aber ernst – und wurde Biologin.
Schon damals wanderten wir viel mit unseren Eltern. Mein Vater – ein durch Kriegsumstände verhinderter Förster – liebte den Wald und nutzte jede Gelegenheit um der Stadt zu entfliehen und mit der Familie zu wandern. Ich habe dieses Hobby – mit Unterbrechungen – bis heute beibehalten und beobachte nun mit Verwunderung einerseits und Interesse andererseits, dass sich nun plötzlich scheinbar alle für diesen Natursport interessieren. Ich frage mich: Was ist es, was die Leute (und auch ich) suchen? Ist es die Suche nach einer heilen Naturidylle, nach einem vielleicht verlorenen Paradies?
Ich wollte dieser Frage nachgehen und mich mit der Motivation der Menschen fürs Wandern auseinandersetzen – auch im Wandel der Zeit. Aus dieser Liebe zum Wandern und der Natur heraus wollte ich für mich klären, ob sich im Rahmen der Naturtherapie nicht auch eine Idee des naturtherapeutischen Wanderns weiter entwickeln ließe. Dabei ist es auch von Interesse, welche Landschaftstypen sich dafür eignen. Im Ausblick schließlich werde ich ein Fazit ziehen über die Motivation des Wanderns und vor allem des naturtherapeutischen Wanderns mit einem Hinweis auf die Bedeutung unserer Landschaft auch aus therapeutischer Sicht.
1. Wandern einst und heute
Menschen sind schon immer gewandert. Die ureigenste Fortbewegungsart dieser Spezies hat letztlich zur Ausbreitung von Homo sapiens in allen für ihn besiedelbaren Räumen der Erde geführt. Aber die Motivationen für die Wanderbewegungen in der Geschichte waren sehr unterschiedlich.
1.1 Zweckgebundene Wanderungen
In der Steinzeit wanderte man den Herden der Wildtiere nach, von denen man lebte. Viele Nomadenvölker tun dies sogar heute noch. Die Große Völkerwanderung zum Ende der Spätantike führte zu großen Wanderbewegungen, die verschiedenste Völker erfasste und zu einer starken Durchmischung der Ethnien führte. Die Motivation war Nahrungsmangel, Überbevölkerung und vieles mehr. In diese Kategorie würden auch die Auswandererwelle nach Amerika und die heutige Migrationswelle von Süden nach Norden passen. Von diesen großen Wanderungen – meist ohne Rückkehr – soll hier nicht die Rede sein, sondern vom Wandern ohne äußere Not.
Das Gehen über größere Strecken war bis zum Ende des Mittelalters meist zweckgebunden. Man ging auf das Feld, in die Kirche oder auf den Marktplatz, um etwas zu verkaufen oder zu erwerben. In der Handwerkerzunft bildete sich nach dem Mittelalter der schöne Brauch der Gesellenwanderungen aus. Jemand, der es zur Meisterschaft bringen wollte, musste mehrere Jahre in andere Regionen des Landes wandern, um bei verschiedenen Meistern seine Techniken zu erweitern. Dabei gab er auch sein eigenes, schon erworbenes Wissen weiter, was dazu beitrug, dass die Handwerkszunft in weiten Teilen des Landes auf dem neuesten Entwicklungsstand war.
Das Reisen in früheren Jahrhunderten war mühselig und gefährlich (Räuber und Wegelagerer) und man wanderte nur, wenn man dies musste. Das Wandern zum Vergnügen – also zum Selbstzweck – ist eine recht junge kulturelle Betätigungsform. In diesem Vortrag soll es jedoch um dieses zweckfreie Wandern gehen.
1.2 Wandern, Spazieren zur Zeit der Aufklärung (17. und 18. Jh.), in der Romantik (etwa 1790 – 1850) und zu Beginn der Frühen Neuzeit (ab etwa 1850)
Die erste überlieferte Erwähnung des Wanderns zum Vergnügen stammt von Francesco Petrarca, der 1336 mit seinem Bruder den Mont Ventoux (1900 m) in Südfrankreich bestieg. Erst im Zeitalter der Aufklärung entdeckte das Bildungsbürgertum seine Liebe zur Natur und zu Landschaften und begann die ersten Wanderungen zum Vergnügen. Zahlreiche Reiseberichte erschienen. Das Wandern wurde zu einem Symbol der Emanzipation des Bürgertums vom Adel. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts unternahm Johann Wolfgang Goethe seine berühmte Italienreise und Johann Gottfried Seume tat es ihm zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach und veröffentlichte 1802 seinen „Spaziergang nach Syrakus“, wo er seine 9-monatige Fußreise von Leipzig über Wien, Graz, Rom bis nach Syrakus auf Sizilien und zurück über Paris beschreibt.
Als Gegenströmung zur rationalen Aufklärung entwickelte sich ab dem Ende des 18. Jahrhunderts das Zeitalter der Romantik. Hier wurden wieder Gefühl, Individualität und seelisches Erleben groß geschrieben. Der Romantiker sah die Welt gespalten in eine Welt der Vernunft und der Zahlen und in eine Welt des Gefühls und Wunderbaren, wobei er sich zur 2. Welt zugehörig sah. Die Landschaft wurde zum Spiegel des eigenen inneren Erlebens. Viele suchten die Einsamkeit, oder das mystische Naturerlebnis. In der Literatur und der Kunst wurde die Natur geradezu verklärt. Dies wurzelte in einer tiefen Sehnsucht nach Natur, nach mystischen Landschaften, nach Geheimnisvollem und dramatisch Schönem. Es wurden weniger die Städte erwandert als erstmals einzig die Natur ihrerselbst willen aufgesucht. Das Wandern wurde vor allem im Bürgertum beliebt.
Die Romantik hat auch Einfluss auf spätere Zeitabschnitte gehabt. Der Beginn der Frühen Neuzeit und der Industrialisierung löste bei vielen Menschen – meist wieder aus dem Bildungsbürgertum – eine Gegenbewegung aus. Je mehr die Städte und Fabriken wuchsen, desto mehr kam eine Sehnsucht nach der ursprünglichen Natur – nach Wildnis auf. Thoreau lebte 2 Jahre in einer einsamen Waldhütte am Waldensee, um „das wahre Leben“ kennen zu lernen und veröffentlichte seine Erfahrungen in dieser Zeit. In seinem Band „Vom Spazieren“ beschreibt er bereits das Gehen um des Gehens willen, das absichtslose Umherstreifen in der Natur, das Dasein im Augenblick, das unmittelbare Erleben (THOREAU 1862 / 2004). Dies sind auch wesentliche Aspekte der Naturtherapie und des naturtherapeutischen Wanderns, auf das ich später noch einmal eingehen werde.
Viele Künstler zogen aufs Land, um dort in „ästhetischerer“ Umgebung zu arbeiten. Das Wandern wurde beliebter denn je und es gründeten sich die ersten Wander- und Gebirgsvereine. Die Natur wurde durch Wanderwege und Wegweiser erschlossen. Es entstanden die ersten Wanderkarten, Schutzhütten und Aussichtstürme.
1.2 Wandervogelbewegung der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh.
Die Wandervogelbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts war ursprünglich eine Jugendbewegung, die sich gegen die Bevormundung durch Erwachsene richtete. So wie sich Deutschland gerade vom Agrar- zum Industriestaat entwickelt hatte und von zahlreichen Kleinstaaten zum Deutschen Reich unter Bismarck, so entstand, vor allem in der bürgerlichen Jugend und in den Städten eine neue Geisteshaltung. Man besann sich – vor allem in den gebildeten Schichten – des Freiheitsgedankens, den J.J. Rousseau als „natürlichen Zustand des Menschen“ beschrieben hatte. Dies löste in der Jugend tiefe Sehnsüchte aus, die nicht durch Literatur, Tanz und Feste gestillt werden konnten. (PFEIFFER o. J.)
Karl Fischer, Gymnasiast aus Berlin entwickelte daraufhin die Wandervogelbewegung, die große Teile der Jugend erfasste. Es beruhte auf der „Erkenntnis, dass man in der Großstadt verkommen müsse“ und entsprach dem Wunsch „nach einer neuen Gemeinschaft ohne Aufsicht von Schule bzw. Elternhaus, in der man die Möglichkeit hatte, ein eigenes Leben zu führen“ (PFEIFFER o. J.)
Der Zweck der Wandervogelbewegung wurde wie folgt beschrieben:
„Zweck dieser Vereinigung ist, in der Jugend die Wanderlust zu pflegen, die Mußestunden durch gemeinsame Ausflüge nutzbringend und erfreulich auszufüllen, den Sinn für die Natur zu wecken, zur Kenntnis unserer deutschen Heimat anzuleiten, den Willen und die Selbständigkeit der Wanderer zu stählen, kameradschaftlichen Geist zu pflegen, allen Schädlingen des Leibes und der Seele entgegen zu wirken, die in und um unseren Großstädten die Jugend bedrohen, als da sind Stubenhockerei und Müßiggang, die Gefahren des Alkohols und Nikotins – um von Schlimmerem zu schweigen“
Die erste Motivation der Wandervogelbewegung war also ein unbändiger Freiheitsdrang und eine große Sehnsucht nach der Natur, die man ja für die Wanderungen aufsuchte. Anfangs waren nur Männer zugelassen, ab 1905 auch Mädchen. Die gemeinsamen Fahrten, Wanderungen und Zeltlager waren eine Abkehr von der als materialistisch empfundenen Zivilisation, Opposition gegen die Strenge der Eltern und sollten der Heilung von Zivilisationskrankheiten dienen. Man „besichtigte“ die Natur nicht nur, wie die Eltern es auf Spaziergängen taten, sondern ergriff mit Leib und Seele Besitz von ihr. Man nahm keinen Hausrat mit, sondern nur einen kleinen Rucksack und schlief allein im Wald. (Vgl. Naturtherapie, Naturpädagogik!)
Um die Jahrhundertwende entwickelte sich auch ein neues Körpergefühl. Das Wandern führte zu einer Körperbejahung und Körperfreudigkeit (Kultur der Körperseele). Dies wurde auch durch die Kleidung zum Ausdruck gebracht: die steife Kleidung der Jahrhundertwende wurde abgelehnt, stattdessen bestand die Wandervogelkluft aus Kniebundhosen mit langen Stutzen, Pelerine, Rucksack und Wandervogelmütze. Auch Lodenmantel, Feder am Hut und Gitarre waren Markenzeichen. Man integrierte nun die Mädchen, jedoch war Sexualität auf den Fahrten verpönt und es wurde streng überwacht. Gemeinschaft und Kameradschaft standen an oberster Stelle. Alkohol war später ebenfalls verpönt, da man sich ja von den Giften der Großstadt reinigen wollte. Man sang viele Lieder, vor allem Werke des Spätromantikers Eichendorff, die auch heute noch als Wanderlieder bekannt sind. Der romantische Stimmungsgehalt sollte ein Gegengewicht zu der als krankmachend empfundenen Großstadt darstellen.
Später jedoch fand eine schleichende Wandlung der Organisation statt. Von der anfangs unbedarften, ideologiearmen Bewegung entwickelte sie sich zu einer ideologisch immer mehr überfrachteten, nationalen Organisation mit völkischem Gedankengut. Sie wurde immer hierarchischer gegliedert, mit Ober- und Unterhäuptling, erfahrenen Wanderburschen und Wanderfüchsen, den Neulingen. Viele Rituale begleiteten die Aufnahme und wachten über die Tugend jedes Einzelnen. Die „Kultur der Körperseele“ entwickelte sich zur maskulin betonten Körperertüchtigung, die die Muskeln und den Geist „stählen“ sollte. Entsprechend des sich damals entwickelnden Nationalstolzes und der Begeisterungsfähigkeit der Jugend, brachten die Wandervögel später viele Soldaten hervor, die begeistert in den 1. Weltkrieg zogen. Die Bewegung hatte nun eine massive Wandlung erfahren, die sogar auf ein späteres Soldatendasein vorbereitete! In den 30er Jahren ging die Wandervogelbewegung in der Hitlerjugend auf!
1.3 Wandern nach dem 2. Weltkrieg
„im Frühtau zu Berge wir ziehn, fallera…“
Nach den furchtbaren Geschehnissen des 2. Weltkrieges, den zahllosen dramatischen Schicksalen vieler Menschen und den großen Entbehrungen Ende der 40er Jahre, war man froh, als in Deutschland wieder „Normalität“ einsetzte. Langsam begann ein wirtschaftlicher Aufschwung, die Menschen begannen wieder, an die Zukunft zu glauben. In dieser Zeit war in vielen Gesellschaftsschichten eine Besinnung ins Private zu beobachten. Eine tiefe Sehnsucht nach „heiler Welt“ überkam die Menschen in den 50er Jahren. Heimatfilme und deutsche Schlager mit Texten über die Liebe trösteten über die vergangenen grauenhaften Jahre etwas hinweg. In dieser Zeit besannen sich viele wieder des Wanderns. Herscharen von Menschen aller Altersgruppen bevölkerten die Höhen der Berge und Mittelgebirge. Man brach zeitig auf, um möglichst große Strecken zu schaffen. Das Wandern diente ja auch der Körperertüchtigung. Geselligkeit stand ganz hoch oben im Kurs. Meist waren es mehrere Familien, die sich zusammen auf den Weg machten oder aber Arbeitskollegen, die die ersten Betriebsausflüge wahrnahmen. Es wurde gern und viel gewandert – Urlaub konnte sich damals noch kaum einer leisten. Im Tornister befanden sich eine zünftige Brotzeit und noch zünftigere Getränke – Einkehren war den meisten zu teuer. Es lassen sich viele äußere Parallelen zu der Wandervogelbewegung finden, was den meisten Wanderern wahrscheinlich jedoch nicht bewusst war: Die Kleidung war so typisch wie eine Berufskleidung: meist „Knickerbockerhosen“ mit Wollsocken, karierte Hemden und Loden oder Trachtenjäckchen. Singen von Wanderliedern gehörte fast zum Pflichtprogramm und der Schritt war zügig. „Streckemachen“ war neben der Geselligkeit eine wichtige Motivation. Wandervereine, die schon seit 100 Jahren bestanden, feierten ein Comeback. Dort trafen sich an den Wochenenden oft Hunderte von Wanderern mit Kind und Kegel, die zusammen hinter einem Führer herrannten, man konnte Preise und Wanderabzeichen gewinnen. Oft war das gemeinsame Ziel ein Ausflugslokal oder eine Wirtschaft, wo der Tag dann einen lauten und zünftigen Abschluss fand. Im Gegensatz zur Wandervogelbewegung war dies hier keine Jugendbewegung. Das Durchschnittsalter dieser Wanderer war recht hoch (viele im Rentenalter). (Evtl. letzte Überlebende der Wandervogelbewegung, die die Aktivitäten bestimmten?)
In der Jugendbewegung Ende der 60er Jahre wurde man wieder gesellschaftskritischer und mit dem Aufkommen der dazu passenden Musik entstand eine neue Subkultur, die sich möglichst weit von der „heilen Wanderwelt“ der Eltern distanzierte. (Also umgekehrt wie in der Jahrhundertwende). Außerdem kamen bald die ersten Pauschalreisen nach Italien und Spanien in Mode und das Wandern wurde als „verstaubt“ und altmodisch angesehen. Nur einige Vertreter dieser Zeit, inzwischen meist im Rentenalter, setzten die alten Traditionen fort und hielten die Wandervereine auf relativ niedrigem Mitgliederniveau am Leben.
1.4 Modernes Wandern und die neue Pilgerbewegung
RAINER BRÄMER, Professor für Natursoziologie in Marburg, beobachtet die neue Wanderbewegung seit den 90er Jahren (BRÄMER 2000, 2003).Er führt mit seinen Studenten regelmäßig Profilstudien durch, so dass wir ein recht klares Bild über den heutigen Wanderer gewinnen. Er hat festgestellt, dass in den 50er und 60er Jahren noch etwa 2/3 der Deutschen wanderten, danach sank ihre Zahl auf etwa 45 % Mitte der 90er Jahre. Seitdem ist ein rasanter Anstieg zu verzeichnen, im Jahr 2004 waren schon 60 % der Bevölkerung gerne öfter zu Fuß unterwegs. Und sie tun dies immer häufiger und länger: Ende der 90er Jahre wurden auf einer Wanderung durchschnittlich 13 km zurückgelegt, 2005 waren es schon 15 – 16 km.
Doch nicht Streckemachen ist das Motiv der Wanderer. Das alte Klischee des in Horden auftretenden strammen Wandersmannes in Kniebundhosen und Filzhut hat ausgedient. Auch das weit verbreitete Bild des Wanderers als „desinteressierten Billigurlaubers mit Schlichtzimmeranspruch und Selbstverpflegung“ (BRÄMER 1999 a) gilt nur noch für einen verschwindend kleinen Teil der Wanderer.
Auch die soziale Zusammensetzung hat sich geändert. Stammten die Wanderer bis Ende der 80er Jahre eher aus niedrigeren sozialen Schichten, so weisen sie heute zu einem großen Teil hohe Bildungsabschlüsse auf: 2001 hatten 40 % der befragten Wanderer Abitur (doppelt so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt, einige Jahre später hatte bereits jeder 2. Abitur, jeder 3. sogar einen Hochschulabschluss). Das Durchschnittsalter wird immer niedriger. 2003 lag es bei 46 Jahren. Inzwischen wandert jeder 2. Studierende und ¾ der 30jährigen. Der Anteil der 20 – 39jährigen stieg innerhalb von 2 Jahren um 50 %! Es ist so beliebt wie Joggen. Wandern ist die führende Outdoor- Sportart und gehört zu den wichtigsten Freizeitaktivitäten.
Was hat diese Veränderungen verursacht, warum wandern plötzlich so viele? Was suchen sie?
Auch hier geben die Profilstudien BRÄMERS gute Anhaltspunkte. In „Psychologie heute“ erschien 2003 sein Artikel: „Natur tut uns gut“. Dort fasst er die Ergebnisse einer Untersuchung zur Motivation des Wanderns zusammen: Danach ist für 75 % der Wanderer der Naturgenuss wichtig, je 25 % zählen sich zu Entdeckern oder Müßiggängern. Die klassischen Motive Geselligkeit, Kultur und Sport finden je 15 % als wichtig, während sich zu den Trekking – Abenteurern nur 7 % bekennen. Beliebt beim neuen Wandern sind:
– Schöne Landschaft, weite Aussichten 90 %
– Naturnahe Wege, Stille 80 %
– Individuelle Touren 80 %
– Erst vormittags losgehen 60 %
– Begleitung durch Partner und / oder Freunde 90 %
– Wanderpausen, Einkehr 90 %
– richtig gut essen, regionale Gerichte 50 %
Man bevorzugt mäßige Streckenlängen von 10 – 15 km und geht bevorzugt in einem gemütlichen Tempo von 3 – 4 km/h. Der Wandergast ist anspruchsvoller geworden, was die Qualität des Naturgenusses angeht und die Wandererinfrastruktur. Im Gegensatz zu früher marschiert man nicht mehr „von einem Ort zum anderen und nimmt dafür auch triste Streckenabschnitte in Kauf, sondern will von Anfang an und ohne Zugeständnisse an die Zivilisation die Natur genießen“ (BRÄMER 2003).
Damit entspricht der moderne Wanderer dem klassischen Wellnessgast: moderate sportliche Betätigung kombiniert mit gutem Essen und Genuss für alle Sinne. Die Medien sprechen auch von „kreativem Nichtstun“. Es hat eine Wandlung von der Askese zum Genuss stattgefunden.
Jedoch nicht nur beim Freizeitwandern beobachten wir diesen Trend, sondern auch beim Pilgern. Diese Form der Spiritualität („Beten mit den Beinen“,) erlebt in den letzten 10 Jahren ebenfalls einen rasanten Aufschwung. Am bekanntesten und beliebtesten ist der „Jakobsweg“ nach Santiago de Compostela in Westspanien. Es werden jedes Jahr mehr, die diesen beschwerlichen Weg zu Fuß zurücklegen. Der Weg wird zum Symbol für den „Lebensweg“, ist es ein Leidensweg, eine „Durststrecke“, ein Durchhalteweg oder eher ein Erholungsweg, ein Genussweg? War die Motivation im Mittelalter, diesen inzwischen über 1000 Jahre alten Pilgerweg zu gehen, die Bitte um Vergebung der Sünden, tiefe Frömmigkeit und die Hoffnung auf ein besseres Leben im Jenseits, so ist es heute – neben einer guten Portion Abenteuerlust – meist eine tiefe Sinnsuche, eine Suche nach sich selbst, nach dem Sinn des eigenen Lebens. Beim Pilgern kommt auch heute noch die Komponente der Spiritualität hinzu, obwohl nicht alle Teilnehmer überzeugte Katholiken sind.
2. Die Bedeutung des Wanderns aus gesundheitlicher Sicht
Die gesündeste Sportart ist die, die mit relativ geringer Intensität ausdauernd betrieben wird. Nicht das „aus der Puste kommen“ ist bedeutsam, sondern die Regelmäßigkeit und die Dauer, mit der der Sport betrieben wird. Menschen, die viel wandern, tun daher viel für ihre Gesundheit. Unter „Wandern“ wird per Definition das Gehen über mehr als zwei Stunden in der Landschaft verstanden. Darunter bezeichnet man es eher als „Spaziergang“ (BRÄMER 1999 a, b). Wandern zählt zu den sanften Sportarten, die für fast alle Bevölkerungsgruppen, sogar für viele Kranke geeignet ist. Daher wird es gern als „Gesundheitssport Nr. 1 beschrieben.
2.1 Wirkungen auf den Körper
Zunächst möchte ich auf die körperlich – seelische Ausgangssituation vieler heutiger Menschen eingehen:
Das Leben vieler von uns ist inzwischen bestimmt durch Stress aller Art. Der Begriff „Stress“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Druck. Dieser Druck kann sehr vielgestaltig sein: auf der psychischen Ebene wie Termindruck, Arbeitsüberlastung und Überforderung, persönliche oder familiäre Belastung oder auf der physischen Ebene wie z.B. Lebens- und Arbeitsbedingungen unter Lärm- und Hitzebelastungen, körperliche Überforderung. Der Mensch ist durchaus geschaffen, gewissen Stress zu verarbeiten und zu ertragen. Ein gewisses Maß davon kann sogar eine motivierende, Spaß machende Wirkung haben. Wenn jedoch nicht mehr ausreichend Zeit für eine Regeneration zur Verfügung steht, macht der Stress auf Dauer krank.
Der Körper reagiert auf Stresssituationen völlig adäquat mit physiologischen Reaktionen wie Adrenalinausschüttung, Muskelanspannung, erhöhter Herzschlag und Atemfrequenz. Wir stimmen uns ein auf Kampf oder Flucht, genau wie unsere Vorfahren in der Steinzeit, mit denen wir genetisch noch identisch sind. Diese physiologischen Reaktionen ermöglichen enorme Muskelanstrengungen und Körperkoordination, die uns helfen, uns aus der bedrohlichen Situation zu entfernen. Danach normalisieren sich die physiologischen Prozesse wieder und die Muskelanstrengungen bei Kampf oder Flucht haben dazu beigetragen, dass die „Stressreaktionen“ des Körpers wieder abgebaut werden konnten und wir uns wieder nach und nach entspannen konnten.
Es ist jedoch heute meist nicht so, dass wir uns durch Flucht oder Kampf aus der bedrohlichen Situation entfernen und diese damit beenden können, was eine Entspannung ermöglichen würde. Im Gegenteil, die Belastung dauert oft wochenlang, oft sogar jahrelang an. Die Folgeerscheinungen sind Bluthochdruck und Herz- Kreislauferkrankungen, oft kombiniert mit Übergewicht, Diabetes mellitus Typ II und weitere Stoffwechselerkrankungen. Auch Probleme im Magen – Darm – Bereich sind eine häufige stressbedingte Erkrankung.
Schon früher sind Menschen zur Erholung in die „Sommerfrische“ gefahren. Fortschrittliche Mediziner entwickelten schon vor 100 Jahren „Terrainkuren“, wo man in schöner Landschaft spazieren sollte. Heute haben viele Studien erkennen lassen, dass der gesündeste Sport derjenige ist, der auf niedrigem Intensitätsniveau möglichst regelmäßig und ausdauernd ausgeübt wird (s. o.).
Es gibt inzwischen zahlreiche Studien die belegen, dass sich das Wandern positiv auf Herz – Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Diabetes Typ II, Übergewicht und Schwächen des Immunsystems auswirken kann Zur Prävention von Zivilisations-krankheiten empfehlen Sportmediziner das Wandern mehr als das Joggen (Gelenkbelastung).. Hier sei auf einige Studien in der Literaturliste verwiesen.
2.2 Wirkungen von Wandern und Naturerleben auf die Seele
Die Lebensbedingungen des modernen Menschen haben sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert: wir verbringen inzwischen 90 – 95 % unserer Wachzeit in einer Kunstwelt aus Glas und Beton (BRÄMER 2003). Häufig sind wir zudem noch einer starken Geräuschkulisse durch Maschinen und Verkehr ausgesetzt. Die Lebensbedingungen in den großen Städten führen auch immer häufiger zu Vereinsamung. Familien zerbrechen und es lässt sich ein Trend zu Single- Haushalten erkennen.
„Die Entfremdung des Arbeiters vom Produkt“, die ja schon in den Anfängen des Sozialismus von Marx und Engels kritisiert wurde, ist heute in vielen Lebensbereichen anzutreffen. Man ist nur noch ein Rädchen im großen Getriebe, funktioniert mehr oder weniger. Genauso entfremdet sind wir vom eigenen körperlichen und seelischen Erleben. Es werden nur noch wenige Muskelgruppen oder Sinnesleistungen gebraucht, im Extremfall nur noch die Finger zum Bedienen der Tastatur und der Maus und die Augen zur Bildschirmarbeit. Der Mensch ist reduziert in seinem Erleben, selbst die menschlichen Kontakte werden immer häufiger durch E-Mails und Telefonate ersetzt. Die Distanz zur Umwelt, zu den Menschen, zu sich selbst vergrößert sich.
Diese moderne Art des Lebens wirkt sich auch auf unser seelisches Befinden aus: häufig sind inzwischen deutliche Leistungsminderungen durch Schlaflosigkeit und dadurch bedingter chronischer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Aggressivität, Angstzustände u.s.w. Manche reagieren auch mit Medikamenten- oder Alkoholabusus. Burn-out – Syndrome und geistig- seelische Erschöpfung sind heute allgegenwärtig. Es hat den Anschein, dass wir nicht artgerecht untergebracht sind.
Wir sehnen uns nach einem Ausgleich zur Hektik und der Kunstwelt hinter Glas und Beton. Wandern und intensives Naturerleben können hier in idealer Weise zur Verbesserung unseres Befindens beitragen So ist es nicht verwunderlich, dass der Natursoziologe BRÄMER (2000, 2003) in seinen Profilstudien erkennen konnte, dass Menschen mit Schreibtischberufen und häufiger Bildschirmarbeit überproportional häufig wandern.
Zu den starken positiven Auswirkungen des Wanderns auf den Körper lassen sich auch viele positive Wirkungen auf unsere Psyche feststellen. Durch lang anhaltendes Gehen verändern sich – wie ja schon im vorangegangenen Kapitel erwähnt – der Stoffwechsel und die Produktion körpereigener Hormone positiv. Dies hat auch einen stimmungsaufhellenden Effekt zur Folge. Nach Studien der Naturpsychologie – einer in den USA anerkannten, aber noch jungen Wissenschaft – hat schon allein der Anblick von Natur oder einer ästhetisch schönen Landschaft eine stressabbauende Wirkung. 1985 wurde in einer Studie von ULRICH die Wirkung von verschiedenen Ausblicken aus Krankenhauszimmern untersucht. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die auf Bäume sehen konnten bei vergleichbaren Krankheitsbildern schneller genasen, weniger Schmerzmittel brauchten und deutlich früher entlassen werden konnten, als die Gruppe, die nur auf eine Mauer eines Gebäudes sehen konnte. Andere Autoren berichten davon, dass sich Krebspatienten schneller erholten, wenn sie 3 x in der Woche für je 30 min in der Natur waren. In Kombination mit Wandern verstärkt sich dieser Effekt noch. So wird das oben beschriebene „Therapeutische Wandern“ auch in psychosomatischen Kliniken angewandt. Indikationen sind: Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen und Suchterkrankungen. Auch die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die Kreativität werden gefördert (BRÄMER 2003).
Die wenigsten Menschen wandern allein. Somit spielen beim Wandern auch gesellige Kontakte eine wichtige Rolle. Nicht große, anonyme Gruppen werden bevorzugt, sondern man wandert vorzugsweise mit dem Partner, der Familie oder Freunden. Hier scheint sich die Fußreise auch positiv auf die Kommunikation auszuwirken und soziale Kompetenzen zu fördern.
All die positiven Auswirkungen auf Körper und Seele würden dem Wandern in der Natur ja eine medizinische Wirkung zusprechen. Es wäre sicherlich interessant zu untersuchen, welche Komponenten so hilfreich für uns sind. Ist es der Anblick von Lebendigem (wir sprechen ja in erster Linie von Pflanzen und Tieren und Landschaften, wenn wir von Natur sprechen), oder ist es die Bewegung allein (dann müsste Hallensport die gleiche Wirkung haben). Untersuchungen haben aber gezeigt, dass sich Hallensport nicht so nachhaltig positiv auf unser seelisches Befinden auswirkt, wie die gleiche Tätigkeit in der Natur.
Reize in unserer natürlichen Umgebung erfordern keine Konzentration und bewusste Aufmerksamkeit – das Beobachten ziehender Wolken, wogender Wiesen und Felder, der Blätter im Wind erfordert keine Anstrengung, dennoch ist eine Art passive Aufmerksamkeit da, die Tagträume und leichte repressive Zustände ermöglicht. Nach einem Aufenthalt in der Natur fühlen sich die meisten von uns erfrischter, die Stimmung steigt und wir empfinden eine deutliche Erholung.
2.3 Unsere Motivation fürs Wandern oder was suchen wir?
Es scheint so, dass wir Wesen sind, die ein Umfeld benötigen, das unser Bedürfnis nach Ruhe und naturnaher Umgebung befriedigt. Was genau ist es, was die Menschen auf ihrer Fußreise suchen?
Wandern scheint eine tiefe Sehnsucht zu erfüllen (BRÄMER 2001). Eine Sehnsucht nach Stille, nach als ursprünglich empfundenen Landschaften, nach ästhetischen Landschaften, nach frischer Luft, nach Bewegung. Vielleicht auch eine Sehnsucht nach Einswerden mit der Natur, nach unseren Ursprüngen.
Prof. GEBHARD (1994), Erziehungswissenschaftler in Hannover, beschreibt einige Faktoren, die unsere Liebe zur Natur mitbewirken: Ein Punkt ist das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur. Woher kommt dies? Einige Autoren weisen auf die chemische Verwandtschaft aller Lebewesen hin (Sternenstaub, die gleichen chemischen Elemente), andere wieder sehen die Gemeinsamkeiten in der phylogenetischen Entwicklung. In der Tat ist die Übereinstimmung unseres genetischen Materials mit den meisten Tieren beeindruckend. Dies wissen wir jedoch erst seit kurzem, unsere Verbundenheit zur Natur ist jedoch uralt. Die Menschen früher hatten eine animistische Weltauffassung (wie auch heute noch die Kinder). Tiere wurden vermenschlicht. Dingliches wurde beseelt (Naturreligionen). Diese Verbundenheit bezeichnete FREUD als ozeanisch. Dies ist im Zeitalter der Aufklärung und der Naturwissenschaften verloren gegangen, vielleicht eine Ursache für das heutige gedankenlose Umgehen mit unserer Umwelt. Irgendwo tief in uns scheint jedoch noch die Sehnsucht nach der tiefen Verbundenheit mit der Natur aus diesen Tagen in uns zu wirken.
Aber das ist nicht alles, was uns wandern lässt. Gerade in der heutigen Zeit scheint das Wandern dem Menschen etwas zu geben, was er in unserer hochtechnisierten Welt nicht mehr findet: es stillt sein Bedürfnis nach der Unmittelbarkeit des Erlebens. Kein Leben aus der Distanz, wie beim telefonieren, E- Mail – schreiben, Bildschirmarbeit.
Die Pilger und die Langzeitwanderer, die ganze Landschaften in wochenlanger Fußreise durchqueren, scheinen dies in besonders intensiver Weise zu suchen: Das lange Gehen führt zur Reduzierung des Lebens auf ein ganz einfaches Maß. Gehen, essen, trinken, schlafen. Der Kopf wird frei für eigene Gedanken. Der Körper wird spürbar. Das Leben wird unmittelbar im Schmerz der Muskeln und Gelenke, im Erleben der Witterungseinflüsse, der Landschafts-eindrücke. Für manche zeigt sich eine gewisse Spiritualität in dem, was sie erleben. Die Erfahrung, diese große körperliche Anstrengung auszuhalten und nicht aufzugeben, stärkt das Selbst in starkem Maße. Ängste müssen oft genug überwunden werden, Witterungsunbilden, Müdigkeit und Schmerz. Dies geht weit über die Wellnesserfahrung des Genusswanderns hinaus. Es erfordert häufig genug Selbstüberwindung und ist nicht immer genussvoll. Doch alle, die von einer solchen Marathon – Fußreise zurückkommen, berichten, dass sie sich dabei verändert haben (vgl. zahlreiche Reiseberichte des beliebten Jakobsweges und anderer Pilgerwanderungen). Meist wird es als Reise zum eigenen Selbst umschrieben: „Ich bin bei mir angekommen“.
Hape Kerkeling beschreibt in seinem Buch „ich bin dann mal weg“, dass der Weg (camino) ihn von Grund auf verändert hat und eine tiefe Selbsterfahrung war:
„Mein Pilgerweg lässt sich nun wie eine Parabel meines Lebensweges deuten“…. (evtl. Kapitel vorlesen) „In unserer entspiritualisierten westlichen Welt mangelt es leider an geeigneten Initiationsritualen, die für jeden Menschen eigentlich überlebenswichtig sind. Der Camino bietet eine echte, fast vergessene Möglichkeit, sich zu stellen. … Dieser Weg ist hart und wundervoll. Er ist eine Herausforderung und eine Einladung. Er macht dich kaputt und leer. Restlos. Und er baut dich wieder auf. Gründlich. Er nimmt dir alle Kraft und gibt sie dir dreifach zurück. Du musst ihn alleine gehen, sonst gibt er seine Geheimnisse nicht preis…. Der Camino ist nicht einer, sondern tausend Wege, aber jedem stellt er nur eine Frage: „Wer bist du?“
3. Naturtherapeutisches Wandern
In den vergangenen Kapiteln wurde bereits ausführlich über die therapeutische Wirkung des Wanderns für Körper und Seele gesprochen. Es wurde erwähnt, dass in einigen Kliniken „Therapeutische Wanderungen“ bereits durchgeführt werden. Hier finden Wanderungen unter therapeutischer Begleitung statt. Die Zielsetzung und die Methodik sind jedoch verschieden von der naturtherapeutischen Wanderung, die ich aus dem, was ich hier in der Schule für Naturtherapie gelernt und erfahren habe, versuche zu entwickeln.
Was ist nun „naturtherapeutisches Wandern“ im Vergleich zu „normalem Wandern“?
Auch das naturtherapeutische Wandern ist eine therapeutisch begleitete Form des Wanderns. Es nutzt all die positiven Wirkungen des oben beschriebenen einfachen Wanderns und geht noch darüber hinaus. Die therapeutische Begleitung dient nicht der Observation körperlicher Funktionen bei gefährdeten Personen und auch nicht, wie in psychosomatischen Kliniken üblich, die Menschen auf so genannten „Genusswanderungen“ wieder zum Einsatz ihrer Sinne zu bewegen. Es geht hier also nicht in erster Linie um die sportmedizinische Wirkung des Wanderns, auch nicht um eine Heilung von psychischen Erkrankungen – wenngleich beides als Nebeneffekt auftreten kann und unbestritten wichtig und wirkungsvoll für kranke Menschen ist.
Das naturtherapeutische Wandern, um das es hier geht, ist eher eine tiefe Selbsterfahrung. Es geht um ein erlebensorientiertes Dasein in der Natur, was dem Selbst neue Spielräume eröffnet und zu einer tiefen Erholung und Selbstregeneration beitragen kann. Dieser tiefe Erholungseffekt, der sich einstellt, wenn dem Selbst Spielräume des vertieften Erlebens eröffnet werden wirkt im Sinne der Salutogenese. Selbstprozesse können durch Nachspüren des Erlebten in Gang gesetzt werden und somit werden intensives Selbsterleben und Selbsterfahrung möglich. Darüber hinaus kann diese Art zu wandern und in der Natur zu sein auch Heilungsprozesse sowohl im körperlichen als auch im seelischen Bereich unterstützen. Die naturtherapeutischen Wanderungen können, wie die gesamte Naturtherapie, wesentliche Weiterentwicklungen in der Persönlichkeit des Klienten bewirken. Schon das einfache Wandern bietet bereits einen Ausgleich zu den Kunstwelten, in denen wir leben, das naturtherapeutisches Wandern stärkt zusätzlich das Selbst, die Erlebensfähigkeit, das Gefühl für die eigene Lebendigkeit.
3.1 Geeignete Einstellung für naturtherapeutisches Wandern – Exkurs zu Thoreau
Naturtherapeutisches Wandern setzt eine offene Geisteshaltung voraus. Man geht nicht in die Natur, um etwas Bestimmtes zu erreichen, sondern es ist eher ein absichtsloses Offensein für das, was einem begegnen mag. Diese Haltung ist nahe verwandt mit der Offenheit mit der Thoreau in die Natur hinaus ging, seine Schritte dahin lenkte, wo es ihn hinzog, mit der Neugier eines Kindes für das, was ihm begegnen mochte.
Das Thema des diesjährigen Sommergatherings ist u. a. der amerikanische Dichter H. D. Thoreau, da er quasi ein Vordenker für die Naturtherapie war. Es ist interessant zu sehen, mit welcher Haltung er zu seinen täglichen Spaziergängen aufbrach. Er vertrat die Ansicht, dass man erst dann zu einem Spaziergang oder einer Wanderung aufbrechen sollte, wenn man seine Angelegenheiten erledigt hat und innerlich frei und unbelastet ist. Das Wandern dient nicht dem Zweck frei und entspannt zu werden, sondern setzt dies bereits voraus.
„Vielleicht sollten wir noch den kürzesten Spaziergang im Geist eines unendlichen Abenteuers angehen, als wollten wir nie zurückkehren, als wären wir entschlossen, einzig unser einbalsamiertes Herz als Reliquie in unser verwaistes Königreich zurück zu senden. Wer bereit ist, Mutter und Vater, Bruder und Schwester, Weib, Kind und Freunde zu verlassen und nie wiederzusehen, wer alle Schulden bezahlt, ein Testament aufgesetzt sowie alle Angelegenheiten geregelt hat, wer also ein freier Mann ist, der ist gerüstet für einen Spaziergang.“
(THOREAU 1862 / 2004)
Sicherlich recht extrem für unser Empfinden, und doch zeigt dies deutlich, um was es ihm geht: auf das bedingungslose Einlassen und Aufmerksamseins für das, was ihm begegnen mag. Am ehesten finden wir dies in der Haltung eines Pilgers. Hierzu schreibt THOREAU:
„…doch wer auszieht, um die Heiligkeit des Landes zu suchen, ist ein Pilger in dem guten Sinne, den ich meine.“
Und etwas später:
„Um ein Wanderer zu sein, braucht man eine Berufung direkt vom Himmel.“
Wandern ist für ihn nicht Zweck, sondern Selbstzweck. Aber er leugnet nicht, dass auch – positive – Wirkungen eintreten. Er zitiert R. F. Burton:
„Die Moral verbessert sich, man wird offen und herzlich, gastfreundlich und aufrichtig… In der Wüste erregen alkoholische Getränke allenfalls Ekel. Man spürt eine reine Lust an seiner animalischen Existenz.“
Und selbst schreibt er:
„Wenn ich Erholung brauche, suche ich den dunkelsten Wald, den undurchdringlichsten, ausgedehntesten und – für den normalen Bürger – trübseligsten Sumpf auf. Ich betrete ihn wie einen heiligen Ort, wie ein sanctum sanctorum. Dort ist die Kraft, das Mark der Natur. Der ungezähmte Wald wächst auf jungfräulicher Erde – und Bäumen wie Menschen tut dieselbe Erde gut.“ (Alle Zitate aus THOREAU 1862 / 2004)
Diese Haltung in die Natur zu gehen fördert beim Menschen das symbolische Erleben. Scheinbar alles kann zur Metapher für eigene Lebenssituationen werden („ich bin vom Weg abgekommen“…, „der Baum breitete schützend seine Äste über mich“…). Hier zeigt sich die Sprache der Seele. Menschen, die nicht mehr symbolisch erleben können, laufen Gefahr, die Orientierung in ihrem Leben zu verlieren oder seelisch zu vertrocknen. Naturtherapeutische Wanderungen eignen sich sehr, dieses symbolische Erleben zu fördern. Dabei ist es wichtig, dass der Klient dem Erleben seine Bedeutung gibt, und nicht der Therapeut. Denn ein und dasselbe Symbol können sehr verschiedene Bedeutungen bei Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen haben.
Damit wären wir auch bei der notwendigen Grundeinstellung des Therapeuten. Um Erlebens- und Entwicklungsprozesse beim Klienten zu fördern, ist eine wohlwollende, akzeptierende Grundhaltung gegenüber dem Klienten von großer Bedeutung. Der Therapeut soll das Erleben spiegeln, nicht deuten. Er soll den Klienten in seiner Entwicklung begleiten, ihn unterstützen und ermuntern. Er kann auch Übungen und Aufgaben geben, wenn der Klient diese Führung braucht oder wünscht. Wichtig ist, dem Klienten am Schluss einer Übung oder eines Tages Raum zu geben um seine Erlebnisse berichten zu können und ihn zu begleiten bei vielleicht aufbrechenden starken Emotionen oder Erkenntnissen. Es ist ein kostbarer Raum für das Erleben des Selbst, wie es im Alltag nur selten möglich ist.
Naturtherapeutisches Wandern ist damit ein Instrument der psychologischen Naturtherapie und dient in erster Linie der Selbsterfahrung und der persönlichen Entwicklung. Daneben trägt sie sicherlich einen wesentlichen Beitrag zur Salutogenese und Prävention von Erkrankungen bei.
3.2 Elemente und Methoden des naturtherapeutischen Wanderns
Die naturtherapeutischen Wanderungen finden in einer dafür geeigneten Umgebung statt, wofür sich besonders unsere vielgestaltige Mittelgebirgslandschaft eignet. Neben den Wanderungen kommen Elemente aus der Naturtherapie zum Einsatz. Es wird vor allem mit Übungen gearbeitet, die ein intensives Naturerleben ermöglichen. Es können themenorientierte Wanderungen sein oder persönliche Themen, die nach einer Antwort suchen. Das symbolische Erleben und das Dasein, die Präsenz im unmittelbaren Erleben werden gefördert. Prozessbegleitung der Wanderungen und Übungen ist ein wesentliches Element. Auch hier ist der Raum zum Berichten des Erlebten nach den Übungen oder am Ende der Wanderung ein wichtiger Baustein, um den Erlebensprozess zu vertiefen und ins Bewusstsein zu bringen.
Aber auch Wanderungen im äußeren Rahmen einer „Pilgerwanderung“ – weniger im religiösen Kontext als beispielsweise im Sinne einer persönlichen Sinnsuche bieten sich für naturtherapeutische Wanderungen an. Wichtig ist eine rituelle Einbindung, ein klar erkennbarer Anfang und ebenso ein klar abgegrenztes Ende, um den Übergang in den Alltag klar zu definieren. Der Archetyp des Pilgers, der sich auf Unbekanntes einlässt und offen für das Neue ist, das ihm begegnen mag, ist geeignet, um Entwicklungs- und Übergangsprozesse zu unterstützen.
Um die Aktion nicht zu einem einmaligen „Event“, dessen Wirkung bald verpufft, werden zu lassen, wäre es gut, diese Wanderungen regelmäßig über einen längeren Zeitraum durchzuführen, so dass Therapeut und Klient – evtl. auch die ganze Gruppe sich kennen lernen und den Entwicklungsprozess über längere Zeit begleiten können.
4. Geeignete Landschaftsstrukturen
Unsere Landschaft hat sich in den letzten 50 Jahren rasant verändert, vor allem in den dicht besiedelten Bereichen unseres Landes. Die Wildnisse der Erde, die noch vor 100 Jahren oft bis vor die Haustür reichten, verschwinden jeden Tag ein Stück mehr. In Westeuropa sind sie inzwischen rare Restflächen. Beklagten schon die Menschen zu Beginn des Industriezeitalters vor 150 Jahren die Zerstörung der Natur und das Verschwinden der Gärten aus den Städten (Stadtflucht vieler Künstler und Schriftsteller zur Zeit der Romantik, s. o.), so wären diese Menschen sicherlich entsetzt, wenn sie sehen könnten, wie sich ihr Land seitdem verändert hat. Riesige Städte aus Beton, Glas, Staub und Abgasen, zersiedelte Landschaften, Abbauflächen und intensiv genutzte, riesige Agrarflächen. Die Bauern sind weitgehend ausgestorben, sofern sie nicht Agrarindustrielle geworden sind. Einzig in den Mittelgebirgen und Alpen oder in wenig besiedelten Heiden des Tieflandes gibt es noch Landschaften, die unser Bedürfnis nach Natur stillen können.
Hinzu kommt, dass unsere Umgebung immer lauter wird. Kaum noch ein Fleck, wo nicht Autolärm oder Fluglärm zu hören ist. In den Wohngebieten rattern die Rasenmäher, auf den Feldern die Traktoren. Das Straßennetz ist inzwischen so dicht, dass selbst in scheinbar abgelegenen Gebieten noch Verkehrsgeräusche zu hören sind. Die Stille wird etwas sehr Kostbares. Wie sehr wir uns bereits an die ständige Geräuschkulisse gewöhnt haben, wurde mir erst auf einer Reise nach Nordspanien bewusst, als ich im Gebirge Pico de Europa ausstieg, um Picknick zu machen. Kaum war der Motor unseres Wagens aus – war nur noch der Wind zu hören. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich Stille bewusst wahrgenommen habe. Ich kenne keinen Ort in Deutschland, wo es so still ist.
Welche Landschaften eignen sich nun für das naturtherapeutische Wandern und wo finden wir sie? Geeignet sind vor allem Landschaften, die ein hohes Maß an Erlebensräumen haben und damit sehr strukturreich sind. Am geeignetsten dafür sind Landschaften, in denen der Mensch sich wohl fühlt. Dazu BRÄMER (o. J.):
„Was wir als schön empfinden, liegt in unserer Vergangenheit begründet. Ein erfassbarer Raum, beispielsweise ein Tal, im Hintergrund durch einen Gebirgszug begrenzt und von einem Fluss durchschnitten, ist besonders reizvoll – weil es in der Frühzeit des Menschen ein idealer Lebensraum gewesen wäre. Wir wandern besonders gern entlang von Waldrändern – wo wir den Überblick haben, uns aber schnell in den Schutz zurückziehen könnten. Unbewusst befolgen wir archaische Regeln…“
Die Naturpsychologie in den USA hat herausbekommen, dass Menschen auf der ganzen Welt unabhängig von ihrer Kultur, in etwa die gleichen Landschaften als schön empfinden. Es sind die Landschaften, die wir in unseren Mittelgebirgen aber auch in den höheren Gebirgen Alpen und Pyrenäen vorfinden. Erstaunlicherweise fühlen sich die meisten Menschen in unserer nicht zu intensiv genutzten, alten Kulturlandschaft wohler als in den letzten Wildnissen der Erde. Letztere verursachen eher Beklemmungen oder gar Angst – von den Abenteurernaturen einmal abgesehen. Es müssen also keine unberührten Naturlandschaften sein, um auf den Menschen heilsame Wirkungen auszuüben. Orte der Stille jedoch sind ganz besonders kostbar für naturtherapeutische Wanderungen.
Besonders geeignet sind allgemein Landschaften, die Archetypisches der menschlichen Seele widerspiegeln. FROHMANN (1997) zeigt, dass schon unsere Sprache diese Zusammenhänge ausdrückt:
„das Majestätische des Berggipfels
das Ergreifende am Sonnenaufgang
das Berührende am Gesang des Vogels
das Beängstigende der Schlucht
das Geheimnisvolle des dichten Waldes
das Belebende des Gebirgsbachs
das Erhabene eines alten Baumes
das Beruhigende des stillen Sees
das Malerische der bunten Blumenwiese
das Bezaubernde der Orchideenblüte“
Für das naturtherapeutische Wandern eignen sich ganz besonders Wege, wie sie vom Deutschen Wanderverband gefordert werden: gewundene, pfadige Wege, möglichst nicht geteert, die durch abwechslungsreiche Landschaften, möglichst viele Biotoptypen führen, um unseren geeigneten Seelenlandschaften begegnen zu können. Jedoch können auch monotone, anstrengende Wege, beispielsweise gerade, breite Wege durch Fichtenwälder, im eigenen Erlebensprozess eine wichtige Rolle spielen – der Lebensweg kann ja auch manchmal ähnliche Qualitäten aufweisen.
Ausblicke sind immer wichtig, sie befreien uns von der Enge des Alltags. Allgemein sollten die Landschaften so abwechslungsreich sein, dass sie viel symbolisches Erleben ermöglichen und der Klient sich den Bereich aussuchen kann, der ihn besonders anspricht.
5. Ausblick
Mir scheint, dass die Menschen in jüngerer Zeit immer dann in die Natur hinaus gewandert sind, wenn die Zeiten zu wenig Raum für Gefühle und für Empfindungen boten. Die Rationalität der Aufklärung führte zur Gegenbewegung „Sturm und Drang“ mit ihren zahlreichen weiten Fußreisen und schließlich zur Romantik, in der das Archaische, Mystische der Natur verklärt wurde. Zu Beginn der Industrialisierung, die große Veränderungen in der Landschaft und in den Städten mit sich brachte, entstand eine große Wanderbewegung in die Natur als Gegenpol. Und immer war es das Bildungsbürgertum, indem diese neuen Strömungen als erstes entstanden. Auch heute sind viele Parallelen dazu zu finden: die Suche nach dem Paradies, nach Stille, nach Romantik, nach „wilden“ Landschaften und dem einfachen Leben und dem unmittelbaren Erleben als Gegenpol zu der Hektik und dem Lärm in unseren Städten und auf unseren Arbeitsplätzen. Es scheint so, dass der Ruf zu Wandern wieder ganze Volksgruppen erfasst hat, auch hier vermehrt die gebildeteren Schichten. Es sind die Menschen, die einen Sinn in ihrem Leben suchen, die aktiv sind, neugierig und offen sind und zu „neuen Ufern“ aufbrechen wollen.
Das naturtherapeutische Wandern bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit zu tiefer Selbsterfahrung, zur Unterstützung von Entwicklungsprozessen und Übergangsprozessen. Es ermöglicht ein „Ankommen bei sich selbst“, ähnlich wie das Pilgern. Das unmittelbare Erleben, was gefördert wird, ist ein sehr wirkungsvoller Gegenpol zur virtuellen Cyberwelt und anderen Kunstwelten unseres Alltags. Wandern und naturtherapeutisches Wandern können daher wichtige Bausteine zur Salutogenese, Prävention von vielen Erkrankungen und zu mehr Lebenszufriedenheit sein.
Für diese Prozesse brauchen wir eine Landschaft, in der sich unsere Seele wieder findet, in der wir uns wohl fühlen. In unserem Kulturkreis ist es die alte, vielfältige Kulturlandschaft, die uns seit Jahrtausenden begleitet. In diesem Zusammenhang wird auch klar, welch immense Bedeutung diese intakte, noch nicht stark industrialisierte Kulturlandschaft auch für uns hat. Sie ist nicht nur ein Refugium seltener Pflanzen und Tiere, sondern auch ein Psychotop für die Menschen. Wir sollten alle darum kämpfen, sie für die Nachwelt in lebendigem Zustand zu erhalten!
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
6. Literatur:
BRÄMER (1993): Wandern aus gesundheitlicher Sicht. Eine medizinische Stippvisite. Reihe Wanderwelt Nr. 79, Marburg, 80 S.
ders. (1998): Wandern der sanfte Natursport. Reihe Wanderwelt Nr. 42, Marburg, 24 S.
ders. (1999 a): Trendmarkt Wandern. Argumente für einen radikalen Perspektivwechsel. Referat im Rahmen des Reisemarktes Köln International 11/ 99. 10 S. http://www.staff.uni-marburg.de/~braemer/koelln (30. 11.2006)
ders. (1999 b): Gesundheitssport Nr. 1. Wandern aus medizinischer Sicht. Reihe: Wanderwelt, Nr. 65, Marburg, 32 S.
ders. (2000): Profilstudie Wandern. Gewohnheiten und Vorlieben von Wanderern. Resümee der Profilstudie 2000. Wandern neuer Trendsport. http://www.staff.uni-marburg.de/~braemer/profil.htm
ders. (2001 a): Wandern erfüllt eine Sehnsucht. – Interview GEO SAISON 2001, auto- risierte Fassung. http://www.gowindundwetter.de/prof/wanphil.htm (09.11.06)
ders. (2001 b): Natur im Gefühl. Wandern als Element des Wellness – Urlaubs. Reihe Wanderwelt, Nr. 17, Marburg, 23 S.
ders. (2003): Natur tut uns gut. Warum wir uns beim Wandern so wohl fühlen. Vorlage für Titelbeitrag „Zurück zur Natur? – Die Wald – und Wiesen – Therapie“. In
Psychologie heute, Heft 4 / 2003. S. 20 – 28
ders. (o. J.): Kur Natur. Regeneration durch Wandern. Papier der Forschungsgruppe Wandern der erziehungs- und sportwissenschaftlichen Fakultät der Uni Marburg. 4 Seiten. http://www.staff.uni-marburg.de/~braemer/FGWan.htm
(25.10.06)
FROHMANN, E. (1997): Die Archetypen der Landschaft – ihre äußeren und inneren Bilder. Natur und Landschaft 72. Jg. (1997), Heft 4, S. 202 – 206
GEBHARD, U. (1994): Kind und Natur. Die Bedeutung der Natur für die psychische Entwicklung. Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen, Wiesbaden. 267 S.
KAGERMAIER, A.; SCHMITT, P.; LANG, J. (2006): Im Frühtau zu Berge: Produktentwicklung im Wandertourismus. Papier der Universität Trier, Fachbereich Geographie /Geowissenschaften. 20 S.
KERKELING, H. (2007): Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Piper
Verlag GmbH München. 346 S.
KERN, C. S. (2002): Mein Jakobsweg. Und über mir war nur der Himmel. Iatros Verlag,
Nierstein. 143 S.
KIRSCHNER, M. (2002): Trendsport Wandern. Sendung v. 30.09.2002 im WDR –Fernsehen http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20020930/b_5.phtml (29.11.06)
PFEIFFER (o. J.): Die Wandervogelbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. http://vdetsch.eduhi.at/literatour/pfei_wander.htm 7 S.
SCHOBERSBERGER, W. u. HUMPELER, E. (2002): Alpiner Gesundheitstourismus. Neue Aspekte eines gesundheitsorientierten Wanderurlaubes. Berg & Steigen 3 / 02, 4 S.
SEEL, H. J. (1993): Mensch – Natur. Zur Psychologie einer problematischen Beziehung. Westdeutscher Verlag Opladen, Wiesbaden. 249 S.
THOREAU, H.D. (1862/ 2004): Vom Spazieren. Diogenes Verlag AG Zürich. 87 S.
ULRICH, R. S. (1985): Aesthetic and emotional influences of vegetation. Swedish Council for Building Researchto the Department of Clinical Psychology. Uppsala und Stockholm.