Mein Leben ist geprägt von Kindern, Jugendlichen und Pferden: meine Naturreitschule in Glashütten bei Ravensburg ist nicht nur ein Reitschulbetrieb, sondern ein Ort für Naturtherapie und Jugendarbeit. So leben also Reitgäste wie auch Jugendliche aus sozialpädagogischen Maßnahmen zeitweise zusammen mit mir auf dem Hof. Und alle helfen überall mit: im Stall, auf dem Hof wie auch im Haushalt.
Ich wurde immer wieder gefragt, wie das denn möglich sei, dass Jugendliche, die Zuhause nichts tun, hier in der Naturreitschule alle Arbeiten machen, selbst ohne dazu aufgefordert werden zu müssen. Auch die im Haushalt. Erst durch die Fragen seitens der Eltern fiel mir das überhaupt erst auf. Nun zum einen sind die Pferde und alles was mit ihnen zusammenhängt ein großer freudiger Anziehungspunkt, zum anderen muss das irgendwie mit meiner Einstellung zu tun haben. Nach kurzer Überlegung kam ich darauf: ich dachte nämlich gar nicht daran, dass Jugendliche irgendwas nicht machen würden, was notwendig ist. Es gehört auf einem Reiterhof einfach dazu, dass man die Pferde, den Stall und auch das Haus bzw. sich selbst versorgt.
Dabei fiel mir auf, dass meine eigene Haltung Jugendlichen gegenüber Ähnlichkeiten hat mit der eines „Alpha-Tieres“, dem Leittier in einer Pferdeherde. Diese Haltung ist gekennzeichnet durch Übernahme von Verantwortung und Einnehmen der leitenden Rolle, um damit der Gemeinschaft zu dienen ohne sich selber in den Vordergrund zu stellen. Diese dienende Leitposition bedeutet schlussendlich auch, autonome Entscheidungen zu treffen und Grenzen zu setzen. Genauso ist es bei den Pferden: Pferde verlangen Einfühlungsvermögen, Disziplin und eine klare Haltung, sonst können sie dem Leittier nicht vertrauen und sich nicht orientieren. Das benötigen Jugendliche ebenfalls. Woran sollen Jugendliche sich denn orientieren, wenn Erwachsene sich ihrer Rolle als Pädagogen unsicher sind. Auch hier gibt es Ähnlichkeiten mit den Pferden: der geringste Zweifel und das Pferd fühlt sich verunsichert und verhält sich entsprechend.
Die Haltung eines Erziehenden bedeutet jedoch noch mehr. Im pädagogischen sowie therapeutischen Umgang mit Menschen, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen, ist eine Grundhaltung von Offenheit, wirklichem Interesse und bedingungsloser Wertschätzung der Person (im Unterschied zum Verhalten einer Person, dem natürlich oft widersprochen werden muss) notwendig, um Menschen zu begegnen. Diese Grundhaltung lernte und lerne ich in meiner Ausbildung an der Schule für Naturtherapie im Unterallgäu.
Neben dieser Grundhaltung prägen insbesondere zwei weitere Bestandteile dieser Ausbildung meine Arbeit in der Naturreitschule: spezielle naturtherapeutische Übungen sowie die Arbeit und Wirkung von Ritualen in der Natur, hierbei speziell das übergangsrituelle Arbeiten.
Der übergangsrituelle Rahmen
Übergangsrituale gab es zu allen Zeiten und in allen Kulturen. Sie dienten dazu, dass Menschen für eine gewisse Zeit ihr gewohntes Leben verlassen, um in einem äußerlich und rituell klar strukturierten Rahmen einen Freiraum für neue Erfahrungen zu finden, in dem sie vor allem sich selbst begegnen können. Klassische Übergangsrituale sind gekennzeichnet durch eine Trennungsphase, eine Schwellenzeit und die Rückkehr.
Wenn Kinder und Jugendliche für eine gewisse Zeit bei mir in der Naturreitschule leben und arbeiten, ist das für sie insgesamt eine Erfahrung, die losgelöst von ihrem gewohnten Alltag ist. Wenn diese Grenze bewusst und klar gestaltet wird, ermöglicht es ein „Eintreten“ über die „Schwelle“ in einen freien Erfahrungsraum und ebenso ein „Wiederaustreten“ aus diesem Raum. Das Erleben in dieser „Schwellenzeit“ benötigt danach einen geschützten und wertschätzenden Rahmen, in dem es berichtet und fortgeführt werden kann: diese Phase der Rückkehr dient der Integration, so dass sich das Erleben der Schwellenzeit auswirken kann.
Ein zentraler Aspekt des übergangsrituellen Arbeitens, wie wir sie in der Schule für Naturtherapie lernen, ist ihre entwicklungspsychologische Orientierung. Das Instrument des Übergangsrituals wird eingesetzt zur gezielten Unterstützung und Förderung von Entwicklung. Trennung, Schwellenzeit und Integration bedeuten dann, dass ein Mensch verändert und gestärkt nach Hause zurückkehren kann. Dieser übergangsrituelle Rahmen, in dem Jugendliche sich in ihrem Sein öffnen und erfahren können, ist ein Kernpunkt meiner Arbeit geworden: zum einen stelle ich ihren gesamten Aufenthalt in der Naturreitschule in diesen Rahmen und zum zweiten biete ich ihnen im Verlauf ihres Aufenthalts immer wieder einzelne Übergangsriten an, seien es Riten der Trennung, der Schwelle oder der Wiedereingliederung.
Die Naturreitschule als Übergangsraum für Jugendliche
Ein Beispiel: Frauke* ist 14 Jahre alt. Die Probleme, die ich über sie erfuhr, bevor ich sie selber kennen lernte, waren: Schulverweigerung, Drogen, Lügen, Stehlen, Prostitution, aggressives Abschotten gegenüber Erwachsenen. Ihr Vater beging Selbstmord, sie sprach nie über ihn. Als sie auf dem Hof der Naturreitschule ankam, war sie sehr verschlossen und misstrauisch. Das Projekt war auf 14 Tage angelegt.
Als erstes erklärte ich ihr die Regeln des Hofes. Des Weiteren machte ich deutlich, dass sie den Hof und alles, was damit zu tun hat, als eine persönliche Erfahrung für sich selbst sehen dürfe. Sie sei nicht verpflichtet irgendwo mitzumachen, könne aber entscheiden, welche der Angebote, die ich ihr mache, sie wahrnehmen möchte.
Den ersten Tag verschlief sie. Doch am zweiten wollte sie gern Kontakt zu den Pferden. Ich stellte sie einem Pferd vor, von dem ich das Gefühl hatte, er passe zu ihrem Charakter: dieses Pferd macht nur mit, wenn man es versteht und sich dennoch konsequent ihm gegenüber verhält!
Die Beziehung zu diesem Pferd wurde dann der Schlüssel zu allen weiteren Geschehnissen. Frauke liebte dieses Pferd. Sie putzte es, gab ihm Futter, machte seine Box sauber, sprach nur mehr davon wie toll dieses Pferd sei usw. Eine bedeutende Erfahrung zum Thema Beziehungen wurde für Frauke die Beziehung zwischen ihr und dem Pferd. Die Beziehung zu anderen Menschen war bei Frauke dergestalt, dass sie nur Nutzbeziehungen kannte im Sinne von „Ich gebe dir dies, dafür bekomme ich aber auch das“. Und genau das funktionierte bei diesem Pferd nicht, denn dieses Pferd lässt sich nicht bestechen. Sie konnte ihm zwar etwas geben, eine Karotte zum Beispiel, doch das hieß noch lange nicht, dass das Pferd dann auch machte, was sie wollte, schon gar nicht beim Reiten oder Führen. Auch ihre „alten“ Strategien wie z.B. Nörgeln oder beleidigter Rückzug funktionierten nicht. Ihr gesamtes Repertoire an Verhaltensmöglichkeiten war also ausgeschöpft.
Doch da war die Liebe zu diesem Pferd. Das war der Wendepunkt: sie versuchte nun, das Pferd zu verstehen. Sie lernte die „Pferdesprache“ und damit auch das Reiten. Und sie lernte, dass es in Beziehungen in der Jugendphase (Stufe des „zwischenmenschlichen Selbst“ in der Entwicklungstheorie bei R. Kegan) nicht mehr darum geht, den eigenen Vorteil auszuhandeln (das entspräche der Stufe des „souveränen Selbst“) oder etwas darstellen muss, sondern sie kann so sein wie sie ist und blickt von da aus einfühlsam auf ein anderes Lebewesen. Kleine Ereignisse, wie z.B. dass das Pferd freiwillig mit ihr ging, einfach so, waren ihrem Gesicht anzusehen. Sie strahlte.
Diese „Verwandlung“ geschah innerhalb nur weniger Tage. Von dem Moment an war sie am Morgen die erste die aufstand und mit guter Laune ihre Arbeit tat. Sie wirkte lebendig und sehr stark. Sie begann auch über ihren verstorbenen Vater zu reden, und überhaupt über ihre persönlichen Empfindungen. Sie öffnete sich innerlich immer mehr und war im Außen sehr fleißig, im Stall ebenso wie im Haushalt. Sie hatte einen wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung getan!
Meine Aufgabe war es nun, dass sie selber dies sehen lernte. Ich spiegelte ihr jeden Tag mehrmals ihre kleinen und großen Erfolge und wie ich sie erlebte. Es war wichtig für sie, sich nicht nur anders zu erleben, sondern darin auch bestätigt und angenommen zu fühlen. So konnte sie sich in ihrer Stärke selber sehen. Sie hatte Vertrauen zu mir als leitende Person. Die negativen Fehlschläge und Verhaltensweisen wurden von mir nicht erwähnt. Mein Blickwinkel war auf ihre Stärken und ihre Entwicklung gerichtet und nicht auf ihr Fehlverhalten. Der übergangsrituelle Rahmen und der darin enthaltene freie Erfahrungsraum (Schwellenphase) nahmen ihr den Druck, funktionieren zu müssen. Sie konnte sich in der Beziehung zu dem Pferd neu erfahren, wobei dieses Neue von mir aufgenommen und bestätigt wurde.
Ein weiteres Beispiel: die 13-jährige Anna* war bei ihrer Mutter überbehütet aufgewachsen. Sie hatte keine Freundinnen und war oft nur mit ihrer Mutter zu Hause. Sie kam von sich aus auf den Hof, da sie in der Nähe der Naturreitschule lebte und gerne Kontakt zu den Pferden wollte.
Als sie das erste Mal auf dem Hof erschien, war ihr Blick unsicher und sie sprach kein Wort. Wenn man sie direkt ansprach oder ansah, lief sie davon, geschweige denn, dass sie jemanden angesprochen hätte. Ihre Körperhaltung war geduckt und sie wirkte wie unter höchster Anspannung. Sie „funktionierte“ ohne jeglichen lebendigen Ausdruck.
Wie schon bei Frauke erklärte ich ihr die Regeln und Grenzen und gab ihr den Freiraum, den sie brauchte. Sie konnte mitarbeiten, wenn sie wollte. Doch wichtiger war es, dass sie es aus eigenem Antrieb, aus eigenem lebendigen Empfinden heraus tat und nicht als Pflicht oder Erfüllung von Erwartungen.
Sie verliebte sich eines Tages in ein sehr mütterliches Pferd meiner Herde. Sie saß oft lange, das Pferd umarmend und mit ihm redend, in der Box. Irgendwann begann sie mir zu erzählen, wie es ihr mit dem Pferd ging. Auch ihr tat es gut, dass sie bei dem Pferd nichts tun musste, um geliebt zu werden. Sie entspannte sich langsam. Und es tat ihr gut, dass sie von sich erzählen konnte. Es dauerte lange, bis sie sich etwas öffnete.
Übergangsritual: „Mein Platz in der Herde“
Eines Tages jedoch hatte sich etwas bei ihr verändert. Ein deutlicher Entwicklungsschritt wurde sichtbar. Auslösend war eine naturtherapeutische Übung mit einer Gruppe von 4 Jugendlichen, bei der jeder für sich einen Platz in der Herde suchen sollte. Diese Übung wurde von mir übergangsrituell gestaltet: zunächst gab es eine Vorbereitung und Einstimmung auf die Aufgabe. Die Teilnehmer sollten sich aus der „Menschenwelt“ lösen, sich unter die Pferdeherde mischen und schauen, zu welchem Pferd sie sich hingezogen fühlen, welcher Platz in der Herde für sie stimmig ist und dort eine Zeit verweilen. Anschließend konnten alle von ihren Erfahrungen berichten und wurden von mir gespiegelt.
Vor allem möchte ich berichten, was ich während der Schwellenzeit beobachten konnte: Die Herde war dicht zusammen auf einer großen Wiese. Nebel ließ die Herde nur erahnen. Die Gruppe der Menschen ging auf die Herde zu, und bald vermischten sich Menschen und Pferde zu einer einzigen Herde. Nur der schwarze Leithengst fehlte. Ich sah ihn nicht, weil der Nebel so dicht war. Plötzlich tauchte aus dem nebeligen Grau das schwarze Pferd auf und neben ihm – Anna. Aufrecht und stolz ging sie neben dem Hengst auf die Menschen-Pferde-Herde zu und blieb bei ihnen. Für mich selbst ein Bild, das mich tief berührt hat und das ich wohl nicht mehr vergessen werde.
Etwas in Anna hatte sich verändert und diese Veränderung gab ihr nun in der Wahl des Pferdes ein neue Richtung: vom eher mütterlichen Pferd zum väterlichen Leithengst. Und so zeigte es sich dann später auch im Alltag. Es war genau die Qualität, die sie in ihrem Leben brauchte, um sich weiterzuentwickeln. Seit dieser Erfahrung begann sie sich zu öffnen und entdeckte mehr und mehr selbst Führungsqualitäten, die durch weitere Übungen mit den Pferden noch gestärkt werden konnten.
Insgesamt verbrachte Anna etwa ein Jahr in der Naturreitschule. Zu Hause konnte sie sich inzwischen gegen die übermächtige Mutter durchsetzen, hat nun einige Freundinnen und ist eine wirklich starke junge Persönlichkeit geworden, die viele Aufgaben auf dem Hof lebendig und selbstbewusst übernimmt.
„Freie Naturerfahrung“
Am Beispiel von Sarah* möchte ich die Methode der „Freien Naturerfahrung“ vorstellen, die ich an der Schule für Naturtherapie lernte, und auch in meine Arbeit mit Pferden integriert habe.
Sarah ist 16 Jahre alt und kam vor 2 Jahren aus eigenem Antrieb und Interesse zur Naturreitschule. Sie hatte soweit keine „Probleme“. Auffällig an ihr war eher, dass sie viel grübelte und in sich zurückgezogen war und dadurch etwas weltfremd erschien. Sie sprach wenig über sich selbst. Auf mein Angebot hin, eine naturtherapeutische Übung für sich allein in der Natur zu machen, war sie einverstanden. Ich schlug ihr die Übung der „Freien Naturerfahrung“ vor, bei der sie in offener und neugieriger Haltung mit einem inneren persönlichen Anliegen, jedoch ohne eine konkrete Aufgabe, für eine Zeit in die Natur gehen solle, mit der Möglichkeit, hinterher ihr Erleben mitzuteilen. Strahlend kehrte sie zurück und freute sich zu berichten. Hier ihre Erzählung:
„Ich lag da auf der Wiese und sah den vorbeiziehenden Wolken und dem Mond zu. Es war wie ein lebendiges Gemälde. Da war eine Mondstrasse mit Strahlen und auf einmal als die Wolken auseinander gingen, waren da Sterne, die auf mich herunter fielen. Ich machte kurz die Augen zu, weil ich es nicht glauben konnte, doch die fielen immer noch, wie ein Sternenregen. Da erinnerte ich mich an einen Traum. Higgins (der schwarze Hengst) stand da in der Nacht und sah zum Mond hinauf. Das machte mich so traurig. Ich weinte. Da kam er zu mir und legte sich neben mich. Es war überall Schnee. Dann schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte, stand da Higgins und ging weg. Auf einmal drehte er sich um und sagte zu mir: ‚Es wird alles gut Lena!’ Als ich auf den Platz sah, wo er vorher gelegen hatte, blühte da eine Rose.“
Schule als Übergangsraum ?
Sarah und Anna kamen von sich aus auf die Idee, sie wollten eine Unterrichtsstunde in der Schule als Schwellenzeit „erforschen“! Ein Experiment! Sie berichten mir am darauf folgenden Tag ihr Erleben, das ich hier so gut es geht wörtlich wiedergeben möchte:
Sarah: „Ich nahm die Klassentüre als Schwelle und ging genauso achtsam und wach da hinein, wie sonst in die Natur. Normalerweise sage ich im Unterricht nichts, weil es ja eh niemanden interessiert. Doch diesmal war es anders. Ich saß aufrecht da, wie beim Reiten, atmete und spürte meinen Körper und ich redete. Soviel habe ich mich in all den Jahren Schule noch nie gemeldet. Die Lehrerin redete dann auch nur mehr mit mir. Sie war sehr interessiert an dem, was ich sagte. Sie fragte mich sogar teilweise um Rat. Als ich mich mal irgendwann umdrehte, und meine Mitschüler sah, dachte ich mir, dass die ja echt nicht vorhanden sind. Ich habe übrigens gar nicht gemerkt wie die Zeit verging. Normalerweise zähle ich die Minuten oder schlafe. Doch diesmal nicht.“
Anna: „Ich nahm den Schuleingang als Schwelle. Da bemerkte ich, dass ich ja immer die Augen gesenkt halte, wenn ich in die Schule gehe. Die erste Stunde war Englisch. Ich mag Englisch nicht. Doch ich setzte mich aufmerksam hin und sah zum ersten Mal die Klasse. Ich schau‘ sonst nie irgendwohin. Plötzlich fragte mich die Lehrerin etwas auf Englisch und…jetzt kommt’s: ich antwortete ihr fließend auf Englisch, ohne darüber nachzudenken. Das war irre. Ich war dann so erschrocken darüber, dass ich überhaupt nicht merkte, wie mich die Lehrerin ansah. Ich glaub´, die war auch ziemlich erstaunt.“
Dieses „Experiment“ zeigt nicht nur den beiden Jugendlichen, welche Chancen in einer veränderten Rahmengebung von Erfahrungsräumen stecken können.
Fazit
Viel gäbe es noch über die Jugendlichen zu berichten, die sich mit und ohne Pferd in diesem freien Raum der Erfahrung öffnen, sich selbst dabei auf neue Art und Weise erleben und diese Erfahrungen in eine wertschätzende Gemeinschaft einbringen. Diese Geschichten und „Verwandlungen“, die ich dabei miterleben durfte, sind auch für mich persönlich immer wieder erstaunlich, berührend und motivierend.
Die übergangsrituelle Arbeit mit Pferden für Jugendliche ist ein Projekt, das ich seit zwei Jahren in meiner Naturreitschule entwickele. Sie unterscheidet sich deutlich von sozialpädagogischen Arbeitsweisen, die auf einen bestimmten Lernerfolg hin zielen, wie auch von den Ansätzen des therapeutischen Reitens. Dabei zeigt sich immer deutlicher, dass die Verbindung von Pferden, Naturtherapie und Jugendarbeit einen besonderen Wert hat. Besonders die Nähe und die Offenheit, die die Jugendlichen dabei zeigen, konnte ich in der konventionellen Jugendarbeit bisher nicht finden – und gerade hier liegt meines Erachtens sowohl das Potential als auch der Boden für die Unterstützung der Entwicklung von Jugendlichen.
* Die Namen der Personen wurden geändert
Autorin
Andrea Doderer
Glashütten 25
88636 Illmensee
naturreitschule@web.de
www.naturreitschule.de