Einleitung
Als Umweltpädagogin interessiert mich schon immer die Frage der komplexen Zusammenhänge zwischen Naturerleben und Umwelthandeln, denn ein Hauptziel umweltpädagogischer Bemühungen ist sicherlich, ein verantwortungsbewusstes Handeln im Sinne einer lebenswerten Zukunft für das Leben auf der Erde zu fördern.
Deshalb reizt es mich, wesentliche Erfahrungen aus der Weiterbildung „Natur und Therapie“ bei Dr. Wernher P. Sachon unter diesem Fokus zu betrachten.
Aspekte von Verhalten und Handeln
Am Ursprung von Verhalten steht aus meiner Sicht insbesondere folgender natürlicher Impuls, der jeden lebendigen Organismus kennzeichnet:
Der Impuls zur Bildung und Aufrechterhaltung einer Ganzheit.
Daraus folgt die natürliche Tendenz jedes Organismus zur Erhaltung bzw. steten Wiederherstellung
eines fließenden inneren Gleichgewichtes (Fähigkeit zur Homöostase) sowie
eines Gleichgewichtes zwischen Innen und Außen, nämlich zwischen den beiden Grundtendenzen der Selbsterhaltung sowie der Entwicklung und Integration des Selbst in eine größere Einheit, als Teil einer komplexeren Stufe des Lebendigen.
Im Laufe der Evolution haben sich die Lebensformen zu immer differenzierteren Ganzheiten entwickelt und diese sind wiederum zu immer komplexeren Stufen integriert worden. Der Mensch stellt ein Wesen dar, das alle vorhergehenden Stufen des Daseins in sich integriert, vom Einzeller über die pflanzliche und animalische Daseinsweise bis zur Entwicklung spezifisch menschlicher Fähigkeiten. Als Menschen wiederholen wir im Laufe unserer individuellen Entwicklung im Mutterleib diese Hauptentwicklungsstufen der Evolution.
Entsprechend wird auch unser Verhalten im Laufe unserer menschlichen Entwicklung immer komplexer:
Als Säuglinge sind es zunächst nur körperliche und seelische Grundbedürfnisse, die unser Verhalten steuern. Körperliches und seelisches Empfinden sind dabei kaum zu trennen. So empfindet der Säugling ein Wohlgefühl, wenn seine Grundbedürfnisse nach Nahrung, Schutz, Schlaf, Geborgenheit und Halt genauso wie nach Bewegung, Wachstum, Kontakt, Beziehung und Anerkennung durch Bezugspersonen verlässlich erfüllt werden.
In dieser frühen Lebensphase entstehen nach meinem Empfinden bereits zwei polare menschliche Grundgefühle, die starke Motive für menschliches Verhalten darstellen: Angst und Liebe. Beide dienen grundsätzlich dem Leben:
Mit „Angst“ bezeichne ich das innere Empfinden von „Enge“, wenn ich mein Selbst als bedroht erlebe, z.B. weil meine Grundbedürfnisse nicht sicher erfüllt sind und keine Hoffnung darauf besteht. Die natürliche Reaktion ist Selbstschutz und dazu entwickeln wir Menschen eine Vielfalt von Abwehr- und Aggressionsmustern.
Mit „Liebe“ bezeichne ich die menschliche Fähigkeit, sich für das Andere, Neue, Fremde, Unsichere zu öffnen und sich dieser empfundenen „Weite“ anzuvertrauen. Voraussetzung dafür ist mein entstandenes Grundvertrauen, dass meine Grundbedürfnisse sich weiterhin zuverlässig befriedigen lassen. Dadurch gewinne ich Freiräume, mich für die Welt wirklich zu öffnen und stabile Beziehungen aufzubauen. Dadurch werde ich fähig, verschiedenste Erfahrungen mit der Mitwelt, auch Angsterfahrungen, gut in die Entwicklung meines Selbst zu integrieren.
Im Laufe unserer menschlichen Entwicklung bilden wir zunehmend unsere spezifisch menschlichen Fähigkeiten aus: Sprache und Bewusstsein. Unsere ursprünglichen körperlichen und seelischen Sinneswahrnehmungen werden zunehmend überlagert von Repräsentationen, Vorstellungen und Interpretationen der Wirklichkeit. Wir bilden Begriffe und Konzepte und konstruieren somit eine „zweite Wirklichkeit“ (W. Sachon). In Anpassung an die Kulturumgebung, in die wir aufwachsen, bilden wir zahlreiche Verhaltensmuster und Gewohnheiten aus, um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dadurch gewinnen wir u.A. Freiräume für komplexeres Handeln in der Gesellschaft, verlieren u.U. aber auch den direkten Bezug zu unseren ursprünglichen Bedürfnissen.
Durch unsere spezifisch menschliche Fähigkeit zur „Reflexivität“, können wir lernen unser Verhalten zu reflektieren und zunehmend bewusst zu handeln. Unser Bewusstsein ermöglicht uns eine neue Stufe der Integration verschiedenster Bedürfnisimpulse, die sich ja durchaus widersprechen können. Wir können lernen, mit Ambivalenzen und konkurrierenden Impulsen umzugehen.
Bewusstes Naturerleben
Mit bewusstem Naturerleben meine ich sowohl ein Einlassen auf das Erleben und Empfinden von Natur im Gegensatz zum Beobachten und Interpretieren von Natur und zugleich ein bewusstes Gewahrsein dieses Erlebens, so dass ich es differenziert anschauen, beschreiben und mit anderen Menschen teilen kann.
Das ermöglicht:
die bewusste Wahrnehmung von Naturphänomenen mit allen Sinnen
unsere Wahrnehmungen deutlich von unseren Interpretationen trennen zu lernen
Natur als Vielfalt von Lebensprozessen und Qualitäten wahrnehmen zu können
das Wahrnehmen und Gewahrsein, dass diese Lebensprozesse und Qualitäten sowohl die äußere Natur wie meine innere Natur durchweben, also meine eigene naturhafte Daseinsbasis bilden
erleben und anschauen zu können, wie äußere Natur auf meine innere Natur, meine innere Befindlichkeit wirkt, ohne dies gleich bewerten und deuten zu müssen
mich selbst als Teil eines großen schöpferischen Evolutionsprozesses zu erleben und mein Gewordensein als Mensch nachvollziehen zu können
immer wieder neu zu staunen über die unglaubliche Vielfalt an Differenzierungen von Lebensformen, die jede auf ihre Art unfassbar „weisheitsvoll“ sich selbst steuert, entwickelt und erhält im steten Kontakt und Austausch mit der Umwelt.
Vertrauen zu gewinnen in das spürsichere Funktionieren meiner eigenen Natur – sowohl im Sinne der Erhaltung eines lebendigen und kohärenten Selbst wie im Sinne der natürlichen Weiterentwicklungen im Verlauf des Lebens – und mich dadurch als getragen und geborgen im Dasein zu erleben.
Natur eignet sich also in besonderer Weise, zu uns selbst und unseren Ursprüngen als Menschen zu finden, im Spiegel der äußeren Natur unsere innere Natur zu erkennen und durch das Sein in der Natur wieder in eine lebendige, fließende Ausgleichsbewegung zu kommen. Zugleich werden uns unsere menschlichen Möglichkeiten klar:
- Wir sind als Menschen zugleich Teil der Natur und Gegenüber der Natur:
Körperlich-Seelisch sind wir natürliche Wesen und können mit unserer Spür- und Empfindungsfähigkeit im Erleben unmittelbar im Kontakt sein mit der Daseinswirklichkeit, die uns trägt.
Unsere Fähigkeiten zu reflektieren, zu denken und zu sprechen sind spezifisch menschlicher Natur und ermöglichen uns, einen Standpunkt als Gegenüber, als Dialog-Partner einzunehmen, genauso Menschen wie der Natur gegenüber.
- Als Menschen verfügen wir dadurch über folgende unterschiedliche und sich ergänzende Zugänge zur Natur:
Den Zugang über das seelische Erleben, den man subjektiv nennt, denn unsere Erfahrungen im Kontakt und Austausch mit der Mitwelt sind persönlich und die Art, wie unsere Seele sie verarbeitet, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, auch wenn es archetypische Muster gibt. Es entspricht unserer menschlichen seelischen Natur, dass wir in unserem Erleben die Welt symbolisch und metaphorisch mit Bedeutung aufladen. Auch erleben wir die Natur spontan als lebendig und beseelt. Es ist dieser subjektivierende Zugang zur Natur, der die Basis einer lebendigen und wesenhaften Beziehung zur Mitwelt bildet.
Beobachtend und denkend betrachten wir die Natur wie ein Objekt. Das ist die Grundlage des (natur)wissenschaftlichen Zugangs zur Wirklichkeit, der unsere Kultur prägt. Die Distanz gegenüber der Natur und unserem subjektiven Erleben, die dadurch entsteht, hat nicht nur Nachteile. Wir können uns über unsere Wahrnehmungen austauschen und anschauen, ohne sie zugleich zu werten und zu deuten. Der objektivierende Zugang zur Natur bildet die Basis für ein wertfreies Betrachten und Anerkennen, dessen was ist.
Welche Auswirkungen kann ein stabiles und bewusstes Verwurzelt-Sein in der Natur auf das persönliche Umweltverhalten und Handeln haben?
Als Hauptprobleme unserer derzeitigen „westlichen“ Kultur betrachte ich folgende gravierende Fehlinterpretationen:
Wir glauben ursprünglichere, „primitivere“ Entwicklungsstufen des Daseins überwinden zu müssen, um unser Menschsein zu entfalten. So tendieren wir dazu, sowohl unsere inneren „primitiven“ natürlichen Impulse abzuwerten und zu bekämpfen, wie wir zugleich meinen, auch äußere Naturphänomene mit aller Gewalt unter unsere Kontrolle bringen zu müssen. Dadurch verlieren wir den Kontakt zu unseren Wurzeln und verirren uns in Konstrukten und Konzepten, die wir mit der Wirklichkeit verwechseln.
Unsere Kultur bewertet unsere spezifisch menschlichen Fähigkeiten zu denken, zu beurteilen und die Welt objektivierend, naturwissenschaftlich zu beherrschen als höher, wesentlicher und förderungswürdiger als die natürliche Daseinsbasis, die uns geboren hat und die uns trägt. Die Natur wird reduziert auf eine Quelle von Ressourcen, die wir zum Leben brauchen und deren Endlichkeit unser Menschsein bedroht. Wir handeln vorwiegend aus Angst um unsere persönliche Gesundheit und unser Überleben als Menschheit. Beim Natur- und Umweltschutz geht es daher vorwiegend um das „in den Griff bekommen“ der Probleme mithilfe technischer Lösungen und um den Erhalt natürlicher Ressourcen für unseren Nutzen.
Paradoxerweise gibt es gerade in unseren Kulturen des materiellen Überflusses einen erschreckenden Mangel an seelischer Gesundheit, an Lebendigkeit und Lebensfreude – ein Ungleichgewicht also, das, solange wir es nicht in der Tiefe erkennen, die unheilvolle Spirale falscher Bedürfnisbefriedigung immer weiter treibt.
Naturerleben ermöglicht uns, wieder mit uns Selbst als Naturwesen in Kontakt zu kommen, über unser Erleben wieder unmittelbar Anteil an der Daseinswirklichkeit und Zugang zu unserer Lebendigkeit zu haben.
BewusstesNaturerleben ermöglicht uns, unsere natürlichen- und kulturellen Fähigkeiten zu einer neuen Ganzheit zu integrieren und dadurch unser „volles Menschsein“ (W. Sachon) zu entwickeln. Es geht m.E. also nicht um ein „Zurück zur Natur“ in dem Sinne, dass wir nun im Gegenzug all unsere kulturellen Errungenschaften abwerten. Naturerleben möchte ich auch nicht nur als Ausgleich zu einseitigem Kulturverhalten sehen, um uns einigermaßen gesund zu erhalten. Sicherlich ist es ein erster Schritt, das zeitweilige Eintauchen in die einfacheren natürlichen Daseinsweisen als erholsam und heilend zu erleben. Doch diese Erfahrung sollte nicht nur uns selbst, sondern vor allem der menschlichen Gemeinschaft dienen. Denn nur so kann in unserer einseitigen Kultur die Einsicht in die wesentliche Bedeutung von Natur für unser Menschsein wachsen. Ein wesentlicher Teil der „Naturarbeit“ ist also ergänzend zum „Naturerleben“ der differenzierte Austausch darüber in der menschlichen Gemeinschaft, damit diese Qualitäten in die menschliche Kultur integriert werden.
Wenn ich nun die beschriebenen möglichen Wirkungen bewussten Naturerlebens in Bezug auf unser Umweltverhalten und Handeln in der Welt betrachte, ergeben sich u.a. folgende Entwicklungschancen:
- Dadurch, dass ich Fühlen und Denken integriere, kann ich meine unterschiedlichen Bedürfnisse besser wahrnehmen und differenzieren und bin fähig, sie anderen mitzuteilen. Ich lerne meinen Wahrnehmungen und Empfindungen zu vertrauen und kann dadurch üben, meine Bedürfnisse angemessener zu befriedigen. So muss ich z.B. meine im Grunde immateriellen Bedürfnisse nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und Anerkennung als individuelle Persönlichkeit nicht unadäquat über materiellen Konsum und damit oft verbundener Naturzerstörung befriedigen
- Die immer differenzierte Kenntnis und Vertrautheit meiner inneren Natur sowie der äußeren Natur durch bewusste Wahrnehmung und sprachlichen Austausch mit anderen Menschen über das eigene Erleben ermöglicht mir einen wesentlich differenzierteren Umgang mit Gefühlen und Verhaltensmustern. Ich kann retrospektiv mein Verhalten in einer bestimmten Situationen betrachten und aus einem sicheren Zustand heraus Alternativen entwickeln, sie mir antizipierend vorstellen und auf innere Stimmigkeit prüfen oder sogar im geschützten Rahmen ohne Gefahr Probehandeln.
- Ich kann die Erfahrung machen, mich in der Natur zuhause zu fühlen und erlebe Natur u.A. als mütterliche Quelle, die meine Grundbedürfnisse in vielerlei Hinsicht stillt. Sie gibt mir Halt und Geborgenheit, weil sie mir im Wesen verwandt und vertraut ist. Sie nährt meinen Körper und befriedigt die Bewegungen meiner Seele, deren Urbilder und Bewegungen sich im Kontakt mit ihr entwickelt haben. Die äußere Natur befriedigt zugleich unsere Grundbedürfnisse nach Vertrautem wie nach immer neuen Anregungen (U. Gebhard). Durch das Sein in der Natur können seelische Mängel der frühen Kindheit ein Stückweit ausgeglichen werden.
- Das wiederholte bewusste Naturerleben ermöglicht mir, den natürlichen Kräften und Entwicklungen des Lebendigen in mir und in der äußeren Natur zu vertrauen, z.B. gerade in größter Not besonders schöpferisch neue Wege für das Leben zu entwickeln. Durch jahreszeitliches Erleben kann ich lernen, auch mit schmerzhaften natürlichen Prozessen wie Verlust, Krankheit, Alter und Tod stimmig umzugehen und sie sogar als Chance für Entwicklung zu erleben. Ich fühle mich somit grundsätzlich im Dasein geborgen und empfinde im Leben an sich Sinn und Orientierung. Dadurch kann ich mich wirklich für das Andere Du öffnen und fruchtbare Beziehungen aufbauen, zu anderen Menschen wie auch zur Natur.
- Aus der Du-Orientierung – die mich von unheilvoller Selbstbezogenheit und narzistischen Tendenzen befreit – entsteht Mitgefühl und das Bewusstsein, dass die Befriedigung meiner Bedürfnisse nie ohne Wirkungen auf meine Mitwelt bleiben. Meine Sorgen richten sich mehr auf diese Wechselbeziehungen. Hierbei erlebe ich den ständigen Austausch und Dialog mit Anderen als Hauptchance, gerechtere Wege zu entwickeln, unsere Bedürfnisse so zu befriedigen, dass ein ausgeglichenes Geben und Nehmen entsteht zwischen uns Menschen wie auch zwischen Mensch und Natur.
- Wenn ich gut in der Kontinuität des Seins ruhe, wird mein Handeln gelassener, fließender, prozesshafter, geduldiger als wenn es nur erdachten Konzepten entspringt. Konzepte sind Konstrukte und können zusammenbrechen, das Handeln, das sich daran klammert wird verkrampft, aggressiv oder von Zweifeln gehemmt. Ein Handeln, das jedoch zielorientiertes Denken mit prozesshaftem Fühlen und Sein verbindet und stets im Dialog mit den verschiedensten Beteiligten ist, bezieht möglichst viele Aspekte mit ein, experimentiert, hält inne, spürt nach der inneren Stimmigkeit, wägt ab und wagt immer wieder neue Schritte, wohl wissend, dass es keine Pat(end)lösungen geben kann. Erst die Integration von sinnlichem Wahrnehmen, emotionaler Intelligenz und intuitiver Kreativität mit Wissen, gedanklicher Logik und Differenziertheit ermöglicht angemessenes Handeln im Umgang mit der Wirklichkeit.
- Diese Integrationsleistung ist unsere einzige Chance, um wirklich Wege zu entwickeln, die uns aus der selbstgemachten ökologischen Krise, die unser aller Zukunft bedroht, herausführen. Denn die Dimensionen haben längst ein Ausmaß erreicht, das unsere natürliche Wahrnehmungs- und Spürfähigkeit völlig überfordert. So bilden Wissen, Technik und weltweite Kommunikation notwendige Hilfen im Umgang mit diesen Dimensionen. Für verantwortungsbewusstes menschliches Handeln bilden sie jedoch keine hinreichende Motivationsbasis. Denn unsere wirklichen Motive, auch zum „Umwelthandeln“, entspringen tief in unserer Seele. So kann ich spüren, wie sowohl Angst – die Angst um die Zukunft unserer Kinder und anderer Lebewesen auf der Erde – wie auch Liebe und Verbundenheit zur lebendigen Mitwelt , mein Handeln in der Tiefe motivieren und ihm immer neue Kraft geben. Der Halt und die Geborgenheit im Dasein begründen mein Vertrauen und meine Hoffnung, dass unser gemeinsames Handeln für die Zukunft des Lebens sinnvoll und wirksam ist.
- Die Hauptfrage, die mich zunehmend beim Handeln bewegt, ist dann die, wie ich ein gutes Gleichgewicht finden kann zwischen meiner freudigen Teilhabe am großen Wunder des Lebens und einem verantwortungsvollen persönlichen Mitgestalten unserer Kultur. Einer Kultur, in der unsere spezifisch menschlichen Fähigkeiten zum Wohle des Ganzen dienen mit dem Ziel, dass unser Heimatplanet Erde blühender, lebendiger und reicher mit Menschen wird als ohne Menschen. Es geht dabei nicht unbedingt darum, mehr zu machen, als das Stimmige zu tun und das Stimmige zu lassen, also um ein Gleichgewicht zwischen dem Gestalten von Kultur und dem Vertrauen in das natürliche schöpferische Werden in uns und um uns.
Das Verwurzelt-Sein im Lebendigen auf der Erde gibt uns Kraft und Raum für Kreativität und neue Entwicklungen, gerade in Notsituationen. Ein stabiles Selbst(wert)gefühl führt zu weniger Lebensangst und ermöglicht die Entfaltung von mehr Liebe, offenerer und lebendigerer Beziehungen zu Anderen und somit die Entfaltung tragender sozialer Netze, Gemeinschaften von Menschen, die ganz anders handeln können als ein Mensch alleine. Das Grundmotiv zum Handeln ist dann nicht mehr nur unsere Selbsterhaltung als Menschen, sondern auch das Wohl und Werden des Lebens in seiner Vielfalt, Komplexität und Schönheit